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Oben: Pastor Daniel Buzatu mit einer Holzlieferungen im Februar.
Sich-durch-den-Winter-frieren ist leider für viele arme Familien und alleinstehende alte Menschen im Osten Rumäniens bittere Lebensrealität. Nicht nur, dass einige dieser Menschen so arm sind, dass sie nicht für den Winter vorsorgen können, es gibt oftmals schlichtweg kein Holz zu kaufen. Bei unseren Besuchen im Oktober können wir immer wieder bei vielen Familien erleben, dass sie nicht vorsorgen konnten.
Im Kreis Braila ist Holz Mangelware, der flache Landkreis vor dem Donaudelta liegt ca. 100 km von den Ausläufern der Karpaten entfernt. Während die Menschen verzweifelt versuchen, an den Gemeindeverwaltungen eine Holzlieferung zu bestellen, die Berichte über verzweifelte Menschen oftmals auch die Fernsehnachrichten füllen, werden große Mengen Holz aus Rumänien in Richtung Westeuropa verkauft.
Besonders hart trifft es diejenigen, die kein Geld zurücklegen können, um vor dem Winter Holz zu kaufen. Jahr für Jahr steigen die Holzpreise.
Jahr für Jahr versorgt die IGFM-Arbeitsgruppe Fulda 40 Familien und alte Menschen in der Region Braila ein- bis zweimal im Winter mit einer Fuhre Holz. Alle diese Empfänger sind durch Krankheit, Schicksalsschläge oder bittere Armut gezeichnet. Doch es wird auch für uns immer mühsamer, Lieferanten für das Brennholz zu finden, obwohl der Raummeter Holz im Herbst 2022 100 Euro kostet - Preise, wie wir sie in Deutschland kennen. Der Unterschied: Bei einer Mindestrente von 200 Euro für ein altes Ehepaar, einem Kindergeld von 48 Euro pro Kind (Stand Nov. 2022) und im Winter arbeitslosen Eltern, die sonst Tagelöhner in der Landwirtschaft sind, heißt es oftmals essen oder frieren - für beides reicht es im Winter nur selten.
Ca. 9.000-10.000 Euro kosten die Holzaktionen für einen Winter, die die IGFM-Fulda mithilfe von zwei Pastoren in der Region Braila initiiert. Etwa 100 Raummeter Holz helfen so den Menschen über den Winter, unsere vielleicht wertvollste Hilfe für ein Leben in Würde.
Dankbar sind wir der Eine-Welt-Gruppe Oberes Sinntal, die mit ihrem Aufruf in ihren Kirchengemeinden durch zahlreiche Holzpatenschaften vielen armen Familien und alten Menschen Wärme und Hoffnung geschenkt hat.
Dank sagen wir auch allen Spendern und Unterstützern, die die zweite Holzaktion Anfang Februar möglich machen. Gerade im Februar/März sind viele Menschen verzweifelt, sammeln auf den Feldern Stengel von Sonnenblumen oder dürre Zweige unter Alleebäumen, um überhaupt etwas zum Heizen zu haben.
Holzlieferung an Familie Gheorghe Gabriel in Valea Canepii. Nur noch Zweige und Stengel von Sonnenblumen ( siehe rechts) hatte die Familie zum Heizen. Zusammengesucht auf Feldern, abgebrochen von Straßenbäumen und Hecken. Auch die Thermopenfenster hat die IGFM-Fulda der Familie einbauen lassen, damit sich die Wärme wenigstens in einem Zimmer hält, in dem die Familie zu Dritt überwintert. Die Mutter ist vor vier Jahren verstorben, der Sohn ist nicht auf dem Bild.
Bild oben: Holzlieferung im Dezember 2018 an Familie Socol aus Valea Canepii. Die Mutter ist bei der Arbeit und nicht auf dem Bild. Die älteste Tochter kümmert sich um ihre Geschwister, nachdem der Vater im Sommer verstorben ist.
Bild unten: Holzlieferung im Februar 2019 an Ionica Dumitru aus Cotu Lung. Die Witwe, die ihre behinderte Tochter mitversorgt, war völlig verzweifelt, da sie kein Holz mehr hatte. Um nicht zu erfrieren, hat sie den Unterstand hinter dem Haus verheizen müssen, weil ihr auch der Bürgermeister vor Ort kein Holz besorgen konnte.
Konzentriertes Arbeiten: Mädchen in den neuen Räumlichkeiten der Nähstube unter Anleitung von Schneidermeisterin Jenica Dima (s.o.) und Sozialarbeiterin Paula Baciu.
Unten: Weitere Unterstützung für die Nähstube: Peter Nüdling überreicht gemeinsam mit dem Lions-Club zwei neue Nähmaschinen und eine Spende für die Energiekosten. V.l.n.r.: Gunter Goebel (IGFM), Peter Nüdling, Prof. Dr. Volker Schächinger, Prof. Dr. Christof Manke
Unten: Ausflug der älteren Mädchen der Nähstube mit Pastor Daniel Buzatu (re.) im Macin-Gebirge der Dobrudscha. Auch die Fahrräder stammen aus Sachspenden der IGFM-Arbeitsgruppe Fulda. Auch mit dabei: Der Sohn des Pastors, Ciprian (3.v.l.), der sich um die Computer kümmert, an denen die Mädchen ebenfalls eine Einführung erhalten.
Das Projekt:
Das Nähstubenprojekt wurde im Sommer 2003 durch die IGFM-Arbeitsgruppe Fulda und Pastor Daniel Buzatu (Braila) gegründet und fördert die soziale und berufliche Integration von Jugendlichen, die in Kinderheimen aufgewachsen sind oder aus zerrütteten Familien stammen, die oftmals unter dem Existenzminimum leben. Durchgeführt wird es von zwei ehrenamtlichen Helfern, der Schneidermeisterin Jenica Dima und der Sozialpädagogin Paula Baciu. Das Alter der Mädchen liegt zwischen 14 und 20 Jahren. Während des Schulunterrichts findet die Ausbildung einmal pro Woche statt, in den Ferien zweimal.
Projektziel: Förderung einer Berufsausbildung
Die Mädchen erlernen den Umgang mit einer Nähmaschine und die einfachen Arbeiten an der Maschine. Mit der Zeit wird zu fortschreitenden Arbeiten übergegangen, so die Zusammenstellung eines Musters
und das Schneidern nach dem erstellten Muster. Die Produkte werden nach normalen Größen erstellt und bleiben Eigentum der Jugendlichen. Anfangs nähen sie einfache Sachen: Handtücher, Kissenbezüge und
Schürzen, später Röcke, Hemden und Blusen. Es wird ihnen beigebracht, in einer Gruppe zu arbeiten, diszipliniert zu sein, auf Sauberkeit und Exaktheit zu achten und andere zu respektieren. Dank der
Arbeit in der Nähstube konnten einige der Mädchen die Berufsschule erfolgreich abschließen und eine Arbeit als Näherin aufnehmen.
Projektziel: Soziale Integration
Die soziale Integration ist ein wichtiger Teil des Projektes, mit Rücksicht darauf, dass die Mädchen aus sehr verschiedenen sozialen und familiären Milieus kommen. Fahrradtouren (mit von der IGFM-Fulda zur Verfügung gestellten Fahrrädern) und gemeinsames Kochen und Backen unterstützten diesen Schritt ebenso, wie ein von der IGFM gesponserter gemeinsamer Jahresabschluss in einer Pizzeria, was für einige Mädchen eine völlig neue Erfahrung ist.
Für die Mädchen bedeutet die Teilnahme am Projekt nicht nur das Erlernen eines Berufes, sondern auch gemeinsame Freizeit mit Gleichaltrigen im Rahmen einer guten, moralischen Erziehung.
Rahmenbedingungen:
Die gute Zusammenarbeit mit Pastor Daniel Buzatu, der das Projekt koordiniert, die Räumlichkeiten und eine Kochmöglichkeit zur Verfügung stellt, ist Grundlage des Projekts. In Braila ist die Konfektions-Textilbranche stark entwickelt und so eignet sich das Projekt sehr gut um weiter erfolgreich fortgesetzt zu werden. Die IGFM-Fulda hat 2014 den Umzug in neue Räume mitfinanziert, Estrich, Bodenbelag, Mobiliar bereitgestellt und den Einbau einer Gasetagenheizung finanziert, sodass die Mädchen auch im Winter in der Nähstube arbeiten können. Alle Nähmaschinen wurden von der IGFM-Fulda zur Verfügung gestellt, die in regelmäßigen Abständen durch neue Maschinen ergänzt werden. Für den Kauf von Stoffen, Garnen und zur Deckung der Heizkosten gibt die IGFM-Fulda einen jährlichen Zuschuss.
Bericht von Pastor Daniel Buzatu über die Arbeit in der Nähstube:
Das Projekt Nähstube, mit den Unterabteilungen Computeranwendung, Gesundheit durch Sport (Fahrradfahren) und Kochen, ist etwas ganz besonderes im Leben unserer Mädchen. Wir freuen uns über ihren Willen, ihren Ehrgeiz, Neues zu lernen, was für ihr Leben auf lange Sicht wichtig ist.
Wir sind überzeugt, dass gerade Kinder benachteiligter Familien viel aus diesem Projekt mitnehmen können. Anlässlich unseres Ausfluges nach Lepsa, im Vrancea Gebirge, haben wir mit den Mädchen gesprochen und so erfahren, dass sie bei uns viel lernen konnten: von einfachen Sachen wie Kissenbezüge nähen bis hin zu Damenröcken- und Kleider. Sie können sogar eigene Kleider „reparieren“ oder ändern. Nicoleta z.B. war sehr begeistert von der Fahrradtour.
Wir freuen uns auch darüber, dass sie ihre soziale Einstellung geändert haben, sie haben sich angefreundet, sie haben Freundschaften entwickelt. Ein Mädchen erzählte, dass sie sehr viel Spaß beim Pfannekuchen backen hatte. Alle Mädchen haben berichtet, dass sie gerne in diesem Projekt arbeiten. Solche Worte bestätigen, dass wir auf einem guten Weg sind. Wir können so weiter machen und das Beste für die Mädchen tun.
In Lepsa haben wir uns an der Natur erfreut, wir waren an der frischen Luft, wir waren am Wasserfall, wir waren im Kloster Lepsa. Wir hätten die Zeit gerne angehalten. Das war nicht möglich, da der Montag Schulbeginn bedeutet. Es war ein sehr schöner Ausflug, den wir nicht so schnell vergessen werden
und hoffentlich wiederholen können.
Die Fahrradtour, die Fahrt mit der Fähre über die Donau, das Macin-Gebirge und auch die Fahrt ins Vrancea-Gebirge haben den sozialen Zusammenhalt gefestigt. Es ist eine andere Atmosphäre draußen - nicht zu vergleichen mit den Räumen der Nähstube, wo die Kinder gewöhnlich sind. Wir wollen die „Familie“ stärken, damit das Lernen für die Zukunft von Erfolg gekrönt ist. Dieser Weg ist manchmal schwer, aber auch erfolgreich.
Wir danken dafür, dass Ihr seit 15 Jahren an unserer Seite steht und uns unterstützt. Die Hilfe aus Fulda ist sehr wichtig und die Erfolge sind sichtbar. Ganz besonderen Dank an die ganze Gruppe.
Pastor Daniel Buzatu, Pastor Viorel Mitrea, Jenica Dima (Schneidermeisterin) und Paula Baciu (Sozialpädagogin)
Übergabe des Namensschildes für das Casa Fulda, das Ernst Kopp aus Fulda für uns angefertigt hat: v.l.n.r.: Hans Welter, Felzitas Sondergeld, Gunter Goebel (alle IGFM-Fulda); Marin Moraru, Simona Cimpoae, Alexandru Sculschi (DGASPC Braila)
Gruppenbild der IGFM-Fulda mit Jugendlichen des Casa Fulda und der Erzieherin (li.).
Mit dem Bau des 'Casa Fulda' konnte die IGFM-Arbeitsgruppe Fulda ein Familienwohnprojekt für Waisenkinder verwirklichen, das die Auflösung der großen Aufbewahrungsheime unterstützte, wie sie noch aus den Zeiten des rumänischen Diktatorenehepaars Ceausescu bestanden. Im April 2006 zogen mit Viviana, Aurelia, Mihai Ionut, Daniel, Viorel, Daniel Petrica und Edward die ersten Kinder ein, die als Waisenkinder bzw. durch Inobhutnahme des Jugendamtes Braila in den staatlichen Kinderheimen wohnten. Gut 31.000 Euro hat die IGFM-Arbeitsgruppe Fulda in dieses Projekt investiert, weitere 17.000 Euro wurden als Zuschuss der Europäischen Gemeinschaft im Rahmen eines Phare-Projektes dem Kreisjugendamt Braila für das Fundament, die Gastherme und die Kücheneinrichtung zur Verfügung gestellt. Das Kreisjugendamt Braila fungiert als Träger der Einrichtung und kommt für das Personal und die laufenden Kosten des Wohnprojektes auf.
Der Bau des 'Casa Fulda' ging mit einer Neustrukturierung der Heimunterbringung einher. Alle Waisenkinder der Großstadt Braila sind seit Sommer 2006 in Wohngruppen, d.h. überwiegend in angemieteten Wohnungen - meist in Wohnblocks- untergebracht. Das 'Casa Fulda' stellt hier eine Ausnahme dar. Ziel ist es, die Kinder in einer familienähnlichen Atmosphäre und größerer Autonomie aufwachsen zu lassen und dadurch ihre eigenverantwortliche Entwicklung zu fördern.
Begleitet von einer Erzieherin lernen die Mädchen und Jungen für sich selbst zu sorgen: waschen, bügeln, einkaufen, kochen, einen Gemüsegarten bestellen und ihr Leben selbst zu organisieren. All das war in den kasernenartigen Heimen der Vergangenheit nur begrenzt bis gar nicht möglich. Seit 1998 hatte die IGFM-Fulda in einer Patenschaft eines der großen Kinderheime unterstützt, die Sanitäranlagen erneuert und Schlafräume renoviert und ausgestattet.
Seit 2006 ist die IGFM-Fulda den Jugendlichen im 'Casa Fulda' verbunden:
Jugendliche, die das 'Casa Fulda' verlassen und in Kontakt mit uns bleiben, unterstützen wir in Einzelfällen auch weiter, da sie oft alleine ihren Weg in die Gesellschaft finden müssen.
So schreibt ein Mädchen, das das 'Casa Fulda' zum Studieren verlassen hat, in einer Mail an die IGFM-Arbeitsgruppe Fulda:
Mir geht es gut, ich bin an der Uni angekommen und wohne im Studentenheim. Vor der Abfahrt war ich, mit meinen Freunden aus dem 'Casa Fulda', Pizza essen - genau dort wo auch wir mit Euch einmal waren. Meine Freunde aus dem Casa Fuda haben mir Fotos geschickt; zu sehen ein Fahrrad und 3 Kartons sowie die zwei „Neuen“, die anderen kennt Ihr ja schon.
Das Leben an der Uni ist schön, man lernt allein zurechtzukommen, auf eigenen Beinen zu stehen; man lernt den Umgang mit Geld, Ausgaben müssen gut überlegt sein. Hier wird mir bewusst, dass das Leben einen Sinn hat und zwar, man muss etwas erreichen um damit wieder anderen zu helfen, so wie mir geholfen wurde.
Ich verfolge weiterhin mein Prinzip: ich will lernen, nach dem Abschluss will ich arbeiten um dann anderen zu helfen. Es gibt keine Schwierigkeiten im Leben, wenn du den „Kopf oben behältst“ und dich nicht „unterkriegen“ lässt.
Die Kinder aus den 'Casa Fulda' danken für alles, was Ihr ihnen geschickt habt und dafür, dass Ihr an sie denkt. So fühlen sie sich geborgen, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Für mich habt
Ihr Wärme ausgestrahlt und jedes Kind zum Lachen gebracht..
Die Freude, die man in Rumänien einer Familie mit einem Fahrrad machen kann, ist kaum zu beschreiben. Für Kinder armer Familien ist es die unerwartete Erfüllung eines unerreichbaren Traums - für uns als Mitglieder der Arbeitsgruppe Fulda der oft schönste Moment bei unseren Besuchen vor Ort.
Für den Familienvater oder die Mutter ist das Fahrrad eine wertvolle Hilfe im Alltag: Zum Einkaufen oder zum Erreichen des Feldes oder Hofes im Nachbardorf, wenn sie als Tagelöhner in der Landwirtschaft arbeiten. So sparen sie lange Fußmärsche oder das Ticket für den Minibus. 20 Euro, selten 30 Euro am Tag, verdient ein Tagelöhner für 10 Stunden Arbeit. Viele von Ihnen finden nur im Sommer Arbeit und das auch nur an wenigen Tagen, im Winter sind sie ohne Lohn.
Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass wir die älteren Fahrräder an die ärmsten Familien weiterreichen müssen, da sie sonst im Winter verzweifelt gegen Holz zum Heizen eingetauscht werden. Pastor Daniel Buzatu behält den Überblick über die weitergegebenen Fahrräder und hilft auch mit Ersatzteilen aus, wenn er kann.
Mit Jugendlichen aus seiner Kirchengemeinde hat er ein Fahrradprojekt gegründet, repariert Fahrräder und macht auch mit den Mädchen der Nähstube damit kleine Ausflüge.
Bei unseren jährlichen Besuchen vor Ort werden wir immer wieder auf Fahrräder angesprochen. Ionel berichtete uns, dass er fast ein Viertel seines Lohnes für die Busfahrkarte zur Arbeit aufbringen muss. Zwei Stunden ist er so täglich zusätzlich unterwegs, manchmal sind es 10 Arbeitsstunden am Tag, 6 Tage die Woche. Sein Wunsch: Bitte schickt mir ein Fahrrad, egal wie alt.
Nelu Ghinca haben wir ein Fahrrad zur Verfügung gestellt, das er uns bei unserem Besuch im kommenden Jahr stolz und glücklich vor dem Wohnblock präsentierte. Täglich fährt der Traktorfahrer damit zu seinem Betrieb und zurück. Die gewonnene Zeit widmet er seiner Familie.
Über 30 Photovoltaik-Projekte hat die IGFM-Fulda inzwischen für arme Familien in den rumänischen Kreisen Braila und Galati verwirklicht. Einige Familien auf dem Land haben nie einen Stromanschluss besessen, doch zunehmend können die Menschen die ständig steigenden monatlichen Kosten nicht mehr aufbringen und werden von den Elektrizitätswerken abgeklemmt. Die dann fälligen Schulden, verbunden mit Straf- und Mahngebühren, machen einen Wiederanschluss in der Regel unmöglich.
Meist sind die Familienväter als Tagelöhner in der Landwirtschaft tätig und im Winter ohne Arbeit. Oftmals kommen unklare Besitzverhältnisse hinzu, z.B. nach dem Tod der Eltern, was dazu führt, dass ohne notarielle Umschreibung die Energieunternehmen nicht mehr liefern. Die Kosten hierfür können sich die Menschen oft nicht leisten.
Die Photovoltaikanlagen arbeiten auf 12V-Basis mit LED-Lampen und versorgen die Familien auch im Winter zuverlässig mit Licht. Auch das Aufladen des Handys ist über den Laderegler möglich.
Die IGFM-Fulda verleiht die Photovoltaik-Systeme unentgeltlich an die bedürftigen Familien. Montiert und gewartet werden die Anlagen ehrenamtlich von Pastor Viorel Mitrea, der ausgebildeter Handwerker ist. Glücklicherweise machen die Anlagen kaum Probleme, nur die Solarbatterie muss alle 6-8 Jahre ausgetauscht werden.
Schulranzen und Schulmaterialien gesucht!
Wir sammeln Schulranzen, möglichst gefüllt mit Schulmaterialien, für Kinder in Rumänien. Helfen Sie mit!
Sie können Schulranzen oder Schulmaterialien bei uns abgeben, eine eigene Sammlung initiieren oder für das Befüllen der Schulranzen eine Spende auf unser Spendenkonto überweisen. Sprechen Sie uns an!
Bildung ist der Fuldaer IGFM-Arbeitsgruppe ein besonderes Anliegen. Seit über 25 Jahren unterstützen wir mehr viele arme und in Not geratene Familien im Osten Rumäniens humanitär und in besonderen Krisenfällen.
Bei unseren jährlichen Besuchen vor Ort bitten uns viele kinderreiche Familien immer wieder um Schulmaterialien, um ihre Kinder in die Schule schicken zu können. Sie können oft nur schwer das Geld für Schulhefte, Blöcke und Schreibmaterialien aufbringen. Bei einem Kindergeld von 18 Euro pro Kind verwundert das auch kaum. Für den Schulbesuch nach der Regelschule, die bis zur 8. Klasse geht, müssen die Kinder auf die weiterführenden Schulen in die nächste Stadt gehen. Die Busfahrt mit den Microbussen kostet oftmals 70-90 Euro im Monat, bei 48 Euro Kindergeld (Stand 2022). So muss dass das Kindergeld von mehreren Kindern dafür verwandt werden, um ein Kind auf die Schule zu schicken. Viele Kinder müssen deshalb im Ort bleiben und in der Landwirtschaft helfen, statt eine Schule zu besuchen.
Und so können Sie helfen:
Wir suchen Schulranzen, Rucksäcke, Sporttaschen/-beutel, leer oder möglichst mit Schulmaterialien und Spielsachen gefüllt. Wir suchen Schulmaterialien zum Füllen von leer abgegebenen Schulranzen: Hefte, Stifte, Collegeblocks, Wasserfarbkästen, Spitzer, Radiergummis, Lineale, Taschenrechner… (Nicht alles muss neu sein!)
Abgabestellen:
Gunter Goebel Felizitas Sondergeld Waltraud Bohl
Am Felsenkeller 24 Morleser Str. 3a Schlossstr. 1
36100 Petersberg 36145 Hofbieber 36093 Künzell
Tel. 0661/240088 Tel. 06657/8715 Tel. 0661/41748
Zehn Grundrechte der Kinder (nach der UN-Kinderrechtskonvention):
1. Das Recht auf Gleichbehandlung und Schutz vor Diskriminierung unabhängig von Religion, Herkunft und Geschlecht;
2. Das Recht auf einen Namen und eine Staatszugehörigkeit;
3. Das Recht auf Gesundheit;
4. Das Recht auf Bildung und Ausbildung;
5. Das Recht auf Freizeit, Spiel und Erholung;
6. Das Recht, sich zu informieren, sich mitzuteilen, gehört zu werden und sich zu versammeln;
7. Das Recht auf eine Privatsphäre und eine gewaltfreie Erziehung im Sinne der Gleichberechtigung und des Friedens;
8. Das Recht auf sofortige Hilfe in Katastrophen und Notlagen und auf Schutz vor Grausamkeit, Vernachlässigung, Ausnutzung und Verfolgung;
9. Das Recht auf eine Familie, elterliche Fürsorge und ein sicheres Zuhause;
10. Das Recht auf Betreuung bei Behinderung.